Deutsche Botschaft Jakarta - Mehr

Botschaft der Bundesrepublik Deutschland
Jakarta

MERKBLATT FÜR DEN KRISENFALL
Stand: 17.04.2014
Allgemein:
In Indonesien und im Großraum Jakarta kann es jederzeit zu schweren Erdbeben, einem Tsunami
oder Vulkanausbruch kommen. Auf diese Bedrohungen kann man unterschiedlich reagieren. Viele
versuchen, die Gefahr zu verdrängen, in der Hoffnung, dass nichts passiert.
Sinnvoller ist es jedoch, solche Szenarien konkret zu durchdenken und Vorkehrungen zu treffen, die
im Ernstfall helfen können Schäden für Sie, Ihre Familie und Angehörigen deutlich zu verringern.
Es zählt Ihre eigene Initiative! Dieses Merkblatt mit den Anlagen 1-4 hilft Ihnen mit wichtigen
Informationen zu vorbeugenden Maßnahmen, um im Krisenfall, der Gefahren für Leib und Leben mit
sich bringen kann, besser gerüstet zu sein!
Bewahren Sie das Merkblatt und die Anlagen 1-4 gut auf, damit Sie wichtige Informationen immer
zur Hand haben. Drucken Sie für jedes Familienmitglied ein Exemplar aus.

Zu möglichen Krisenereignissen finden sie in folgenden Anhängen wichtige Informationen:
Anlage 1:

Merkblatt Erdbeben


Anlage 2:

Merkblatt Tsunami

Anlage 3:

Merkblatt Vulkan

Anlage 4:

Inhalt Krisenkiste oder -rucksack

Politische Krisen:
Politische Krisen entwickeln sich im Gegensatz zu Naturkatastrophen häufig über einen gewissen
Zeitraum hin. Das bietet Ihnen die Möglichkeit, frühzeitig zu überlegen, ob und wann Sie und/oder
Ihre Familie ggf. das Land verlassen. Wenn eine solche Krise eskaliert, wird die Deutsche Botschaft
Informationen über Gefahren und Verhaltensempfehlungen verbreiten. Wir können Sie aber nur
erreichen, wenn Sie sich in der elektronischen Deutschenliste ELEFAND registriert haben (wie
können Sie unter Punkt 2.b) finden). Bei gewalttätigen Unruhen sind Sie in der Regel zunächst

zuhause am besten und sichersten aufgehoben, insbesondere wenn eine ungefährdete und
uneingeschränkte Bewegungsfreiheit außerhalb des Hauses nicht mehr möglich sein sollte. Richten
Sie sich deshalb darauf ein, im eigenen Haus / in der eigenen Wohnung auszuharren, bis Sie durch
die Botschaft über Verhaltensmaßnahmen oder Evakuierungsmöglichkeiten informiert werden.

Kontaktieren Sie Botschafts-angehörige in Ihrer Nachbarschaft (diese haben in der Regel
Funkkontakt zur Botschaft und untereinander) und hören Sie regelmäßig Nachrichten.

Telefonnummern für den Notfall:

Vorwahl von Indonesien nach Deutschland:
001 – 49 – Ortskennzahl ohne Null – Anschluss oder

008 – 49 -, 007 – 49 - , 008 - -49 -.

Auswärtiges Amt Deutschland:
Telefon:

+ 49 30 1817 0,
ggf. eingerichtete Hotlines werden über deutsche Medien bekannt gegeben.


Fax:

+ 49 30 1817 3402

Reisehinweise:

www.auswaertiges-amt.de/sicherreisen

Botschaft Jakarta:
Botschaft:

021 - 398 55 000 (im Krisenfall ggf. nur Ansagen)

Bereitschaftsdienst :

0811 15 25 26 (außerhalb der Bürostunden)

Fax:


021 – 398 55 130

E-Mail:

[email protected]

Homepage:

www.jakarta.diplo.de

Honorarkonsuln:
Honorarkonsul Bali:

Telefon:

0361 - 288 535

(Herr Robert Jantzen)

Fax:


0361 - 288 826

Mobil:

0812 391 3938 (Bereitschaftsdienst)

E-Mail:

[email protected]

Honorarkonsul Surabaya:

Telefon:

031 - 563 1871

(Herr Harjanto Tjokrosetio)

Fax:


031 - 563 1872

E-Mail:

[email protected]

Honorarkonsul Medan:

Telefon:

061 – 4152323

(Herr Liliek Darmadi)

Fax:

061 – 4152424

E-Mail:


[email protected]

Notrufe Jakarta:
Polizei:

021 – 110 / englischsprachig: 021 – 532 45 49

Feuerwehr:

021 – 633 03 25

Ambulanz:

021 – 118 (ggf. besser Taxi / Privat – KFZ)

I. Persönliche Vorbeugungsmaßnahmen für Erdbeben und andere Naturkatastrophen:
1. Haus und Arbeitsplatz:
-


Machen Sie sich mit den Notausgängen vertraut, planen Sie konkrete Fluchtwege. Prüfen Sie,
ob sich die Türen öffnen lassen und achten Sie darauf, dass die Zugänge nicht verstellt sind.
Siesollten Fluchtwege auch bei Dunkelheit finden können. Üben Sie das Finden von
Fluchtwegen mit Ihren Kindern.

-

Ein Großteil der Verletzungen bei Erdbeben wird durch (herab)fallende Gegenstände
verursacht. Sichern Sie daher Schränke, Regale u.ä. vor Umfallen und stellen Sie schwere
Gegenstände nur in untere Regalbereiche. Bilder fallen bereits bei leichten Beben von der
Wand: daher keine Bilder über Sofas oder Betten aufhängen.

-

Verschaffen Sie sich Kenntnis über Lage und Funktion von Gas- und Wasserabsperrhähne
sowie Hauptschalter der Stromversorgung.

-

Brände infolge von Erdbeben oder nach Vulkanausbrüchen sind häufig gefährlicher als die

Naturkatastrophe selbst. Sie sollten auch erwägen, Ihr Haus / Ihre Wohnung mit einem oder
mehreren Feuerlöschern auszustatten und sich mit deren Funktionsweise vertraut machen.

-

Überprüfen Sie Ihren Verbandskasten auf Vollzähligkeit und mögliche Ablaufdaten..

-

Halten Sie zu Hause und am Arbeitsplatz Taschenlampen und wichtige Telefonnummern und
Ihre Personalpapiere und Kopien davon griffbereit.

-

Notgepäck: Packen Sie eine „Krisenkiste“ oder einen „Krisenrucksack“ mit notwendigen
Dingen, um etwa drei Tage bei Ihrem Haus / Ihrer Wohnung oder auf einem Sammelplatz
durchzuhalten zu können. Diese Frist muss in etwa einkalkuliert werden, bis nach schweren
Naturkatastrophen Hilfe von außen in größerem Umfang einsetzt. Das Notgepäck sollte an
Ihrem geplanten Fluchtweg aus dem Gebäude griffbereit deponiert werden. Anregungen für
den Inhalt finden Sie in der Anlage 4 zu diesem Schreiben. Ggf. sollten Sie auch an Ihrem

Arbeitsplatz einen weiteren „Krisenrucksack“ deponieren.

2. Erreichbarkeit:
a) Absprachen:
-

Treffen Sie innerhalb Ihrer Familie feste Verabredungen für den Krisenfall (z.B. Verbleib am
jeweiligen Ort, feste Treffpunkte, Kommunikationsmöglichkeiten usw.). Diese Verabredungen
sind besonders dann wichtig, wenn sich die Familienangehörigen an verschiedenen Orten
aufhalten (Arbeitsplätze, Haus, Schule, etc.).

-

Spielen Sie vor allem mit Ihren Kindern das Verhalten im Falle eines Erdbebens, Vulkanausbruchs oder Tsunamis durch. Nennen Sie Ihren Kindern neben den Eltern mindestens eine
weitere Vertrauensperson (Kollege, Nachbar, Lehrer etc.) aus der (deutschen) Kolonie, an die
sich Ihre Kinder im Notfall wenden können, falls die Eltern nicht erreichbar sind. Besprechen
Sie auch mit dieser Vertrauensperson das Verhalten im Krisenfall. Fertigen Sie ggf. für Ihre
Kinder einen Notfallzettel an, der in englischer und indonesischer Sprache wichtige Daten wie

Wohnadresse, Telefonnummern, weitere Vertrauensperson, vereinbarte Treffpunkte,

einzunehmende Medikamente etc. enthält.
-

Machen Sie sich mit Ihrer Umgebung und Ihrer Nachbarschaft vertraut. Sie sollten einen
Überblick darüber haben, welche anderen Deutschen und sonstigen „Expatriates“ in Ihrer
Nachbarschaft wohnen und mit diesen ggf. Hilfsmaßnahmen für den Krisenfall verabreden.
Klären Sie, wer im Falle Ihrer Abwesenheit nach Ihrer Familie oder Ihrer Wohnung schaut. Sie
sollten auch in der Lage sein, ein ggf. eingesetztes Evakuierungsteam auf Wohnungen /
Häuser anderer Deutscher und „Expatriates“ in Ihrer Nachbarschaft aufmerksam zu machen.

b) Krisenvorsorgeliste („Deutschenliste“), „ELEFAND“:
Die Deutsche Botschaft kann Ihnen nur helfen, wenn wir wissen, dass und wo Sie sich in
Indonesien aufhalten und wie Sie erreichbar sind!
Wir empfehlen allen Deutschen, die - auch nur vorübergehend – in Indonesien leben, sich auf
der Internetseite der Botschaft www.jakarta.diplo.de in die elektronische Deutschenliste
ELEFAND einzutragen. ELEFAND ist die vom Auswärtigen Amt zur Krisenvorsorge zur
Verfügung gestellte Plattform. Ihre Angaben werden vertraulich und entsprechend deutscher
datenschutzrechtlicher Bestimmungen behandelt.
Erfahrungen aus Krisen in anderen Ländern haben gezeigt, dass die Telefon- und
Mobilfunknetze schnell zusammenbrechen, während SMS und E-Mails häufig noch länger
ausgetauscht werden können.
Durch Registrierung in ELEFAND versetzen Sie die Botschaft und das Auswärtige Amt in die Lage, in
Krisen- und sonstigen Ausnahmesituationen mit Ihnen schnell Verbindung aufnehmen zu können.
c) Sammelpunkte:
-

Sammelpunkte sind Einrichtungen, die im Falle einer schweren Krise Deutschen und ihren
Angehörigen Schutz bieten oder zur Vorbereitung einer Evakuierung aufgesucht werden
können und besonderen Mindestanforderungen (Sicherheit, Versorgung, Fluchtwege etc.)
erfüllen. Die Deutsche Botschaft Jakarta hat sechs Sammelpunkte vorgesehen. Diese werden
allerdings nicht notwendigerweise alle besetzt sein können. Welche der bereits von
Fachleuten geprüften Einrichtungen im Krisenfall als Sammelpunkte genutzt werden,
entscheidet die Botschaft je nach Lage. Bitte suchen Sie die Sammelpunkte daher nur nach
entsprechender Aufforderung/Information durch die Botschaft auf!
Damit Sie sich aber schon vorab orientieren können werden die Sammelpunkte nachstehend
aufgeführt:
1. Siemens Business Park: Jl. Jendral Ahmad Yani, Kav. B-67-68, Pulomas, 13210 Jakarta
2. PT Schenker am Seehafen: Marunda Logistic Area, Marunda Centre Estate Blok F-7,8,9
14140 Jakarta
3. PT Schenker am Flughafen: Jakarta Airfreight Office & Warehouse, Soewarna Business Park
Kav. J Lot. 1, Soekarno Hatta International Airport, 11910 Jakarta
4. Deutsche Internationale Schule (DIS in BSD City): Jl. Puspa Widya 8, Bumi Serpong Damai,

15322 Tangerang
5. PT Mercedes-Benz Indonesia in Bogor: Desa Wanaherang Gunung Putri, 16965 Bogor
6. Kanzlei der Botschaft Jakarta: Jl. M. H. Thamrin No. 1, 10310 Jakarta-Pusat
Wegen der verhältnismäßig geringen Aufnahmekapazität ist das Botschaftsgelände selbst nur mit
Einschränkungen als Sammelpunkt geeignet. Vorsorglich sollten Sie den Ihrem Haus / Ihrer
Wohnung am nächsten gelegenen Sammelpunkt kennen und dafür sorgen, dass auch Ihre
Familienangehörigen den Sammelpunkt alleine finden können.
Versuchen Sie möglichst, mit anderen Deutschen und Europäern eine Gruppe zu bilden. Stellen
Sie eine Liste dieser Gruppenmitglieder zusammen. Versuchen Sie dann, diese Liste der
deutschen Botschaft zu übermitteln. Sollten Sie die deutsche Botschaft nicht erreichen können,
versuchen Sie mit Vertretungen anderer EU-Staaten Kontakt aufzunehmen, die ebenfalls zur
Hilfeleistung verpflichtet sind.

3. Krisenvorsorge:
A) Führen Sie rechtzeitig Ihre eigene Krisenvorsorge durch:
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zweckdienliche Vorratshaltung in Ihrem Haus / Ihrer Wohnung (Lebensmittel für etwa eine
Woche, Brenn- und Treibstoffe, Trinkwasser, Medikamente),
Vorbereitung von Notgepäck und Marschverpflegung für den Evakuierungsfall (siehe
„Krisenkiste/-rucksack“, Anlage 4),
Erkundung von Verkehrsverbindungen (Transportmitteln, Landweg, Alternativen) zu den
möglichen Sammelpunkten,
zweckdienliche Absprachen mit Nachbarn,
Bereithalten von Ausrüstung für eine Sammeleinquartierung
Schutzgewährung durch eine Auslandsvertretung wird erleichtert, wenn Sie dort bekannt
und möglichst jederzeit erreichbar sind. Tragen Sie sich daher in die elektronische
Deutschenliste ELEFAND ein und ergänzen Sie bitte unverzüglich jede Änderung.
Frühzeitige Ausreise, ggf. zunächst auch nur Ihrer Angehörigen, bei sich abzeichnenden
politischen Spannungen. Denken Sie daran, dass zu Beginn von Krisen dann noch die üblichen
Ausreiseformalitäten in Kraft sein dürften und Flugkapazitäten sich schnell erschöpfen
können, wenn viele dieselben Pläne haben.

B) Verhalten während einer Krise:
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Halten Sie engen Kontakt mit anderen Landsleuten und Ausländern in Ihrer Nachbarschaft organisieren Sie sich.
Füllen Sie -falls noch möglich- Ihre Vorräte (Lebensmittel, Gas, Benzin, Wasser) auf.
Hören Sie regelmäßig Nachrichten, insbesondere die Deutsche Welle – bei Ausfall anderer
Nachrichtenverbindungen werden über sie weiter wichtige Informationen verbreitet. Die
Frequenzen finden Sie auf www.dw.de.
Erfahrungsgemäß funktioniert der SMS-Ausstauch noch, selbst wenn der
Mobiltelefonverkehr bereits zusammen gebrochen ist. Daher sollten Sie ggf. versuchen,
getrennten Angehörigen usw. per SMS mitzuteilen, wo Sie sind, wie es Ihnen geht und was
Sie vorhaben. Kurze präzise Nachrichten sind häufig sinnvoller als lange Telefongespräche.

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In vielen Krisen ist es ratsam, zunächst Schutz im eigenen Haus / der eigenen Wohnung oder
in einer Gruppe zusammen mit Nachbarn / Bekannten zu suchen, bis Hilfe von außen
eintrifft. Das betrifft sowohl Naturkatastrophen – soweit die Gebäude noch sicher
bewohnbar sind – wie auch politische Krisen.
Stellen Sie sich für Gemeinschaftsaufgaben der deutschen Kolonie (z.B. Wach- und
Ordnungsdienst, Telefondienst, Transportdienst, Erste Hilfe usw.) zur Verfügung.
Bewahren Sie Ruhe. Unterlassen Sie provozierende Handlungen gegenüber den Behörden
und Einwohnern des Gastlandes, und vermeiden Sie unnötiges Aufsehen.
Bereiten Sie sich darauf vor, sich zu einem der o.g. Sammelpunkt der Botschaft zu
bewegen. Bewegen Sie sich erst zu einem Sammelpunkt, wenn Sie dazu aufgefordert
werden!

C) Beachten Sie bitte die folgenden, aus formalen Gründen erforderlichen Hinweise für den
Evakuierungsfall:
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Die Teilnahme an Evakuierungsmaßnahmen einer Auslandsvertretung ist freiwillig.
Die Kosten der Evakuierung werden vom Bund verauslagt; die evakuierten Personen haben
die Kosten anteilmäßig nach § 6 Abs. 2 Konsulargesetz zu erstatten. Sie haben eine
entsprechende Erklärung zu unterzeichnen.
Nicht verauslagt werden Kosten der Unterbringung am Zielort, der Weiterbeförderung vom
Zielort an einen dritten Ort sowie der Rückkehr in das (frühere) Krisengebiet.
Die Bundesregierung übernimmt nicht das Krisen- und Evakuierungsrisiko, z.B. den Ausgleich
von Gesundheits- und Vermögensschäden als Folge einer Krise und der damit verbundenen
Evakuierung.

D) Krisenkiste- bzw. -rucksack:
SIEHE ANLAGE 4