Maria Bohmer liberamente letteralmente s

  

dafwerkstatt

  vermögen zeigt sich deutlich bei der Behandlung des Kernthemas in Kapitel 4.2.4, das zu den gelungensten Kapiteln dieser Arbeit gehört. Hier wird „Angst“ aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet und kommt zum Tragen, was Fischer nachweislich ausgezeichnet vermag, nämlich sich in die Personen hineinzuversetzen und das Beobachtete didaktisch auszuwerten. In dieser wissenschaftlichen Studie ist überall der Mensch bzw. das Mensch- liche spürbar und das macht sie äußerst lesenswert; vor allem überzeugen dadurch umso mehr ihre konkreten Hinweise und Tipps für den DaF-Unterricht und regen zum Auspro- bieren an.

  • Maria Böhmer, liberamente-letteralmente sinngemäß – testi ed esercizi per la traduzione dal e al tedesco
    • -–Texte und Übungen für die Übersetzung ins Italienische und aus dem Italienischen, Roma: Bulzoni

  Editore, 2009, ISBN 978-88-7870-374-2, 216 S., Euro 20,00 von Barbara Hans-Bianchi (Università L’Aquila) Das erst kürzlich bei Bulzoni erschienene Text- und Übungsbuch von Maria Böhmer schließt eine Lücke, die seit der Universitätsreform in den universitären Lehrmateriali- en zur Sprachmittlung Deutsch-Italienisch zu beklagen war. Sprachmittlung wird in dem zur Richtschnur erhobenen Europäischen Referenzrahmen explizit zu den kommunikativen Sprachaktivitäten gezählt, die es im Fremdsprachenunterricht zu vermitteln gilt. Es geht also nicht um die Entwicklung einer professionellen Übersetzerkompetenz – dazu stehen bereits zahlreiche „klassische“ Übungsbücher zur Verfügung –, sondern um die Förde- rung einer allgemeinen zwischensprachlichen Vermittlungsfähigkeit sprachlich-kultureller Inhalte schon auf relativ niedrigem fremdsprachlichem Kompetenzniveau (gutes Grund- stufenniveau, A2-B1, s. S. 9). Den Schwerpunkt legt Böhmer hierbei auf die Alltagsformen der Sprachmittlung – überwiegend in der schriftlichen, aber auch in mündlicher Kommuni- kation –, die erfahrungsgemäß im Umgang zwischen verschiedensprachigen Personen am ehesten und am häuigsten auftreten. Hierin orientiert sich die Autorin an den Vorgaben des Europarates, der explizit nicht nur auf das formelle, sondern auch auf das „informelle Dolmetschen [...] für Freunde, Familienangehörige, Kunden, ausländische Besucher usw., 1 von Schildern, Speisekarten, Anschlägen usw.“ (GERS ) hinzielt. In der schriftlichen Kom- munikation kommen, neben den traditionellen genauen Übersetzungen von fachsprachli- chen und literarischen Texten, verstärkt auch die „Zusammenfassung der wesentlichsten Punkte [...] in der L2 oder zwischen L1 und L2“ sowie das „Paraphrasieren (Fachtexte für Laien usw.)“ (GERS) vor. Die Autorin, die in ihrer Einführung (S. 9-12) die Textauswahl und Übungsgestaltung di- daktisch kontextualisiert und begründet, gibt ihrem Buch folgende Gliederung: der Haupt- teil „Texte und Aufgaben“ (S. 13-145) ist der mündlichen und schriftlichen Sprachmittlung gewidmet und der – kürzere – 2. Teil (S. 147-194) enthält „kontrastive Übungen“ zu ein- zelnen Grammatikbereichen. Im Anhang werden Beispielübersetzungen der Texte aus dem Text- und Übungsteil angeführt. Der Hauptteil ist überaus reichhaltig und abwechslungsreich aus den verschiedensten Textsorten zusammengestellt: von handlungsorientierten Alltagstexten wie Speisekarte, Hinweisschild, Backrezept und Werbung, gelangt man über informationsorientierte Texte wie Wettervorhersage, Zeitungsartikel, Sachtext zu ästhetisch oder auch spielerisch geform- ten Texten wie Gedicht, Prosatext, Kinderliteratur, Filmdialog, Witz und Aphorismus. Dabei werden die Texte nach Themen gruppiert und alphabetisch geordnet – von A wie „Alltägliches“ bis Z wie „Zufälliges“ – laut Böhmer „ein Spaß“, und Spaß muss es der Au- torin auch gemacht haben, die vielfältigen Textbeispiele und Übungen zusammenzustellen: etwas Spielerisches, Lockeres liegt in der ganzen Herangehensweise. Die Vielfalt der Auf- 2 1 gaben ist bemerkenswert: unter anderem inden wir : 2 Europarat GERS, http://www.goethe.de.z/50/commeuro/40404.htm Ich gebe zur Illustration immer nur ein Beispiel an, auch wenn es im Buch noch weitere gibt.

  

Rezensionen

  • Übungen zur Lexik bestimmter Themenfelder im Sprachvergleich (z.B. geographische

  Namen, S. 51-52)

  • mündliche Erläuterung zu Texten/Begriffen in der jeweils anderen Sprache (S. 15-17)
  • mündliche Stegreifübersetzung (S. 96-97)
  • Zusammenfassung eines L1-Textes in der L2 (S. 32)
  • Textkürzung in der Übersetzung (S. 129-130)
  • Übungen zu Stil- und Registerausprägungen der L2 (S. 37-43)
  • Textsortenvergleich zwischen L1 und L2 (S. 116-118)
  • Rechercheaufgaben (S.31)
  • Korrektur fehlerhafter Übersetzungen (S. 45-47)
  • kritische Beurteilung von Übersetzungen (S. 71-72)
  • Rückübersetzung (S. 72)
  • realistische Übersetzungsaufträge (mit max. Anschlagszahl, S. 108-109)
  • Textbeschreibung und -einordnung (S. 56)
  • Fokussierung kontrastiv schwieriger Ausdrucksbereiche (z.B. indirekte Rede, S. 61-62) - Arbeit mit Paralleltexten zum selben Thema (S. 25-29), usw.

  Sehr hilfreich ist m.E. die Angabe des Schwierigkeitsgrades, die sich nicht auf die Texte an sich, sondern auf die dazu angebotenen Aufgaben bezieht (von * = sehr einfach bis ***** = sehr schwer). Im 2. Teil des Buches werden Übungen zu speziischen Problemfeldern der übersetzungs- relevanten kontrastiven Grammatik – z.B. im Deutschen die Modalverben und Nominal- komposita, im Italienischen das Gerundium – noch einmal gesondert herausgegriffen und nach einer kurzen Regelübersicht geübt. Hier kann es nur um eine Auffrischung bereits bekannter Grammatikthemen gehen, die jetzt noch einmal in kontrastiver Perspektive ver- tieft werden. Umsonst mag man in dem Buch von Maria Böhmer eine theoretische Untermauerung der Sprachmittlungspraxis suchen, jeglicher Hinweis auf einschlägige Literatur fehlt. Bei die- sem scheinbaren Manko handelt es sich aber um eine mit der Zielsetzung kohärente Ent- scheidung der Autorin, der es nicht um die professionelle Übersetzerausbildung geht, wo solche Aspekte allerdings unverzichtbar wären. Gleichwohl basiert das Buch insgesamt auf den weitgehend anerkannten Ansätzen der neueren (deutschen) Übersetzungswissenschaft und -didaktik. In didaktischer Hinsicht besonders wichtig erscheint mir auch der Hinweis auf notwendig unterschiedliche Zielkompetenzen und folglich auch auf die unterschiedli- che Bewertung der Leistungen in der Fremd- und Muttersprache (S. 10-11).

  • Anne Buscha – Szilvia Szita, Begegnungen. Deutsch als Fremdsprache. Sprachniveau A1+, Leipzig: Schubert-Verlag, 2007, ISBN-13: 9783-929526-86-8, 238 S., Euro 24,50 Anne Buscha – Szilvia Szita, Begegnungen. Deutsch als Fremdsprache. Sprachniveau A2+, Leipzig: Schubert-Verlag, 2007, ISBN-13: 9783-929526-89-9, 266 S., Euro 24,50 Anne Buscha – Szilvia Szita, Begegnungen. Deutsch als Fremdsprache. Sprachniveau B1+, Leipzig:

  Schubert-Verlag, 2008, ISBN-13: 9783-929526-92-9, 266 S., Euro 24,50 von Henriette Klose (Università Roma Tre) Oftmals ist die Entscheidung für das richtige Grundstufen-Lehrwerk im universitären DaF- Unterricht nicht einfach. Es soll allen Lernern und der Lehrkraft gleichermaßen und dau- erhaft gefallen. Ein ideales Lehrwerk soll weder zu verspielt und unübersichtlich sein (wie die Kursteilnehmer häuig bemängeln) noch zu kleinschrittig vorgehen (schließlich müs- sen die Dozenten in viel zu knapp bemessenen Stunden ganze Niveaustufen abdecken). Außerdem soll es binnendifferenzierte Aufgabenstellungen ermöglichen, langsame Lerner nicht über- und schnelle Lerner nicht unterfordern und somit auch „falschen Anfängern“ gerecht werden. Zu guter Letzt soll das Lehrwerk natürlich viele Übungen zur Festigung