DRAMENTEXTE ANALYSIEREN (MENGANALISA TEXT DRAMA)

DRAMENTEXTE
ANALYSIEREN
(MENGANALISA TEXT DRAMA)

Drama ist nach Aristoteles ist
die Darstellung der Handlung
durch Dialoge.

Nach modernem Verständnis sind
Dramen dafür geschrieben, durch
Schauspieler im Theater aufgeführt zu
werden.
Oft enthalten sie daher neben den
Dialogtexten auch Anweisungen für
die Schauspieler und seit dem 19.
Jahrhundert für den Regisseur.

Das Lesedrama ist eine
spezielle Form des
Dramas, die nicht in erster
Linie aufgeführt, sondern

wie ein Roman gelesen
werden soll.

Zu den Dramen werden
neben Theaterstücken
auch Hörspiele,
Fernsehspiele, Filme usw.
gezählt.

IM GEGENSATZ ZU ANDEREN LITERARISCHEN TEXTEN HAT
EIN DRAMENTEXT EINEN DOPPELTEN CHARAKTER, NÄMLICH :

# Erstens ist er ein literarisches
Kunstwerk wie ein Roman oder
Gedicht und wird als solches im
Schulunterricht gelesen.
# Zweitens ist ein Dramentext die
Vorlage für ein Bühnenspiel und
daher im Hinblick auf


BEISPIEL : DRAMENTEXT

BEISPIEL : DRAMENAUFFÜHRUNG

DIE GRUNDBEGRIFFE UND VERFAHREN FÜR EINE ANALYSE DRAMATISCHER
TEXTE SIND FOLGENDE ASPEKTE, NÄMLICH :

A.

Die Kommunikation im Drama
1. Gespräche zwischen den Figuren
2. Sprechen zum Publikum
B. Das Geschehen auf der Bühne
1. Die Handlung
2. Die Figuren
3. Der Raum
4. Die Zeit
C. Der Aufbau des Dramas
1. Die Anordnung
2. Die Auswahl

3. Geschlossene und offene Form

DIE KOMMUNIKATION IM DRAMA

Der Dramentext muss
zunächst einmal in den
Haupttext und den
Nebentext untergliedert
werden.

BEISPIEL HAUPTTEXT UND
NEBENTEXT
Erstes Bild
Vor einem andorranischen Haus. Barblin
weißelt die schmale und hohe Mauer mit einem
Pinsel an langem Stecken. Ein andorranischer
Soldat, olivgrau, lehnt an der
Mauer.
Barblin : Wenn du nicht die ganze Zeit auf
meine Waden gaffst, dann kannst du ja

sehn, was ich mache. Ich weißle. Weil morgen
Sanktgeorgstag ist, falls du das vergessen
hast. Ich weißle das Haus meines
Vaters. Und was macht ihr Soldaten? Ihr
lungert in allen Gassen herum, eure Daumen
im Gurt, und schielt uns in die Bluse,
wenn eine sich bückt.
Der Soldat lacht.
Ich bin verlobt.
Soldat: Verlobt!

Unter dem Haupttext versteht man die
Figurenrede, also den Text, den die Schauspieler
während der Aufführung auf der Bühne
sprechen sollen.
Dieser besteht aus :
* Dialogen (Gesprächen von zwei oder mehr
Figuren)
* Monologen (Selbstgesprächen).
* Der Haupttext enthält, was die Figuren

innerhalb der erfundenen Bühnenhandlung
zueinander sagen

Nebentext :
- zusätzliche Angaben des Autors zur
Ausstattung der Bühne, zum Äußeren und
zum Verhalten der Schauspieler
(Regieanweisungen).
- die Kennzeichnung oder Nummerierung der
Handlungsteile, gegebenenfalls ein
Personenverzeichnis und anderes.
- Der Nebentext enthält demgegenüber
Mitteilungen des Autors an den Leser
(speziell an die Schauspieler und den
Regisseur).

ES GIBT OFFENSICHTLICH ZWEI
VERSCHIEDENE KOMMUNIKATIONSEBENEN
IM DRAMA.


* die Gespräche zwischen den Figuren, in
denen die fiktiven Figure in einer erfundenen
Bühnenwelt miteinander reden,
* das Sprechen zum Publikum, in dem in
offener Form (im Nebentext) oder in mehr
oder weniger verdeckter Form (innerhalb des
Haupttextes) Informationen für den
Zuschauer bzw. Leser gegeben werden.
 

GESPRÄCHE ZWISCHEN DEN FIGUREN

Beim Sprechen werden drei
verschiedene Absichten :
1. Darstellung von Gegenständen
und Sachverhalten,
2. Ausdruck der eigenen
Befindlichkeit
3. Appell an den
Gesprächspartner


ANALYSE DES DIALOGS
Die drei Grundfunktionen des
Sprechens.
* (Darstellungsfunktion),
* (Ausdrucksfunktion),
* (Appellfunktion).

DIE SPRACHLICHE FORM DER EINZELNEN
ÄUSSERUNGEN:


Die Wortwahl gibt Hinweise auf den Bildungsstand des
Sprechers und zeigt, wie er den Gesprächspartner
einschätzt (z. B. Fremdwörter, Schimpfwörter).



Der Satzbau (verschachtelt – einfach – unvollständig) und
die Satzlänge können etwas über den Bildungsstand, aber

auch über die momentane psychische Verfassung (Wut,
Angst …) aussagen.
Die Satzzeichen geben Informationen über die Sprechweise
und das Sprechtempo (Fragen, Ausrufe, Pausen,
Ankündigungen).
In bildhaften Ausdrücken (Methaphern.....) können die
Motive und Ziele des Sprechers verschleiert ausgedrückt
werden.
In Anreden, Unterbrechungen, Einwürfen usw, wird die
Beziehung der Figuren deutlich gemacht.







CHARAKTERISIERUNG
DES DIALOGS
Zwei grundsätzliche Redesituationen

unterscheiden:
- Dei symetrische Kommunikation, bei
der Stellung der Sprecher gleich und
gleichberechtigt ist.
- Die komplementäre Kommunikation,
bei der es überlegene und
unterlegene Sprecher gibt.

UM DIE REDESITUATION ZU
CHARAKTERISIEREN, SOLLTE MAN
FOLGENDE ÜBERLEGUNGEN ANSTELLEN :

* Wer übernimmt die Initiative ?
* Welchen Anteil haben die einzelnen Figuren am Dialog?
* Gibt es typische Gesprächsmuster
(fragen – antworten, vorwerfen - rechtfertigen..) ?
* Woraus resultiert gegebenfalls die komplementäre
Redesituation (Situation, gesellschaftlicher Rang ....) ?

SPRECHEN ZUM PUBLIKUM

Mitteilungen im Nebentext
Mitteilungen im Nebentext wenden
sich an die Leser des Dramas speziell
an den Regisseur und die
Schauspieler, die das Stück aufführen
wollen. Hauptsächlich erläutert der
Autor, wie er sich das Bühnenbild
vorstellt und welche nonverbalen
Aktionen die Schauspieler ausführen
sollen.

Mitteilungen im Haupttext
* Eine Figur oder Figurengruppe (Chor) kann sich
direkt an das Publikum wenden.
* Eine Figur kann unter Beibehaltung ihrer Rolle
zum Publikum sprechen.
* Eine Figur der Handlung gibt im Monolog Auskunft
über Gedanken und Gefühle.
* Figuren der Handlung geben in ihrem Dialog in
indirekter Form Botschaften an das Publikum neu

und wichtig sind, für die innere Kommunikation
der Figuren aber überflüssig und auch wenig
plausible sind, da sie ihnen hinreichend bekannt
sein müssten.

DIE MITTEILUNGEN AN DAS
PUBLIKUM KÖNNEN DREI
FUNKTIONEN HABEN :
* Sie dessillusionieren das Publikum und
erinnern daran, dass es sich nur um ein
Spiel handelt.
* Sie informieren das Publikum und
erleichtern so das Verständnis der
Handlung (z.B. Beiseitesprechen,
Monolog).
* Sie kommentieren die Bühnenhandlung
und lenken das Verständnis der
Zuschauer in die gewünschhte Richtung
(z. B. Kommentarfiiguren, Chor).

LEITFADEN ZUR ANALYSE VON
DIALOGEN UND MONOLOGEN
A. Analyse der Redebeiträge
* Welche Information werden gegeben ?
* Was erfährt man über den/die Sprecher ?
* Was erfährt man über die Einstelllung zum
Gesprächspartner ?
B. Charaktersierung des Redegefüges
* Wie ist die Kommunikationssitution gekenzeichnet ?
* Gibt es typische Gesprächsformen ?
C. Analyse der Zuschauerrolle
* Wie wird das Publikum angesprochen?
* Worüber werden die Zuschauer informiert ?

DAS GESCHEHEN AUF DER BÜHNE

Die Handlung
Es gibt zwei Arten von der Handlung :
1.

Äuβere Handlung, d.h. die abfolge direkt
wahrnehmbarer Vorgänge

2. Innere Handlung, d.h. dei geistige, seelische
und moralische Entwicklung einer Figur.
 

DER HANDLUNGSPIELRAUM UND
DAS TEMPO DER HANDLUNG
Es gibt zwei Arten der Handlungsentwicklung :
1. Dynamischer Handlungsverlauf
Die Situation verändert sich rasch. Die Figuren
stehen meistens unter Zeit – und
Entscheidungsdruck. z. B. Die Dramen des 18.
Und 19. Jahrhunderts.
2. Statischer Handlungsverlauf
Die Situation verändert sich langsam oder gar
nicht. Die Figuren haben Zeit, ihr Handeln bleibt
folgenlos, und am Ende befinden sie in der
gleichen problematischen Lage zu Beginn. z. B.
Die Dramen des 20. Jahrhundert (besonders im
absurden Theater).

DIE FIGUREN
Die Charakterisierung der Figuren
Die Merkmale der Figuren kann man in drei
Kategorien ordnen :
- Soziale Merkmale (Stand, Milieu,
Beruf .....)
- äuβere Merkmale (Körper, Kleidung,
Gewohnheiten .....)
- innere Merkmale (Eigenschaften,
Einstellungen .....)

Die Charakterisierung ist die Technik
des Autors, seine Figuren mit diesen
Merkmalen auszurüsten. Im Drama
werden die Figuren durch Schauspieler
verkörpert, sie werden nicht durch
einem Erzähler vermittelt (Ausnahmen
gibt es im “epischen Theater”).

Die Charakterisierung hat
zwei Arten :
 direkte
Charakterisierung
 indirekte
Charakterisierung

ES GIBT DREI MÖGLICHKEIT DER DIREKTEN
CHARAKTERISIERUNG :

* Der Autor selbst charakterisiert die
Figur, diese Hinweise können aber
nur dem Leser (im Nebentext)
gegeben werden.
* Die Figur wird von anderen Figuren
charakterisiert, die sich
beschreibend und beurteilend
äuβern.
* Die Figur charakterisiert sich selbst.

Die indirekte Charakterisierung zeigen
ein
ehrliches Bilds :
* Aus dem sprachlichen Verhalten lassen
sich Schlüsse ziehen. Die Art, wie sich eine
Figur äuβert (Stil, Stazbau, Wortwahl), gibt
Hinweise auf ihren Bildungstand, ihre
Einstellung zum Gesprächzpartner, ihre
seelische Verfassung usw.
* In der Handlungsweise werden
Wesenszüge der Figur sichtbar.

Die Konstellation der
Figuren
Die Figuren eines Dramas
sind durch vielfältige
Beziehungen miteinander
verbunden.

FIGURENKONSTELLATION ZU
ERFASSEN, SOLLTE MAN
FRAGEN:
Welche

Figuren sind partnerschaftlich verbunden?
Aufgrund welcher Gemeinschaften?
Lassen sich die Figuren innerhalb einer Gruppe
hierarchisch ordnen ?
Welche Figuren oder Figurengruppen stehen sich
als Gegner gegenüber?
 Aufgrund welcher Interessen?
Ist die Konstellation stabil ? Oder ändern sich die
Partnerschaften, Gegnerschaften und
Machtverhältnisse ?
 

BESTIMMTE KONSTELLATION TRETEN IN ZAHLREICHEN DRAMEN AUF :

Typische Gegnerschaften :
 Held (Protagonist) ung Gegenspieler
(Antagonist)
 Intrigant und Opfer
 LiebhaberIn und NebenbühlerIn.
Typische Partnerschaften :
 HerrIn und DienerIn
 Lieber und Geliebte

Hauptfiguren sind die
Figuren, die oft auftreten
und im Mittelpunkt des
Beziehungs-geflecht
stehen.
Die Nebenfiguren sind die
Figuren mit wenigen
Auftritten.

DIE KONZEPTION DER FIGUREN
Diese Figurenkonzeption wird deutlich,
wenn man die Figur unter drei Aspekten
betrachtet.
 statisch oder dynamisch ? Bleibt sie gleich
oder verändert sie ihre Einstellungen bzw. ihr
Verhalten im Verlauf des Dramas (innere
Handlung).
 typisiert oder komplex ? Hat das Bild der Figur
nur wenige Merkmale (Typ), oder zeigen sich
viele Seiten ihres Wesens (Individuum)?
 geschlossen oder offen ? Ist das Wesen der
Figur klar verständlich und eindeutig, oder bleibt
es mehrdeutig und rätselhaft ?

BEISPIEL : FIGUREN

DER RAUM
Das visuelle Raumkonzept
 Das Bühnenbild soll so echt und ausführlich
aussehen, dass die Illusion eines echten
Schauplatzes erzeugt wird.
Das verbale Raumkonzept
 Das Bühnenbild besteht nur aus wenigen, z.T.
gleich bleibenden Gegenständen. Die
Vorstellung des konkreten Schauplatz entsteht
erst in der Fantasie des Zuschauers und wird
durch die Äuβerungen der Figuren
hervorgerufen (“Wortkulisse”).

DIE FUNKTION DES RAUMS :

 Als Aktionsfeld der Figuren.
Bestimmtes
Geshehen (Belauschen z. B.) wird erst
durch die entsprechende räumliche
Anordnung möglich.
 Zur indirekten Charaktersierung
seine Bewohner
(z.B. durch Requisiten).

Die

Funktion des Raums :

Zur Spiegelung der momentanen
inneren Verfassung der Figuren.
Hierbei spielen auch Licht- und
Toneffekte eine groβe
(Dämmerung, Gewitter ..),
 Zur symbolischen Verdeutlichung der Aussage.
Mit Hilfe von Requisiten oder durch den Kontrast
unterschiedlich ausgestatteter Räume kann auf
grundlegende Probleme hingewiesen werden.


Die Funktion der Schauplätze im Drama
 
* können Handlungen ermöglichen

* können Figuren charakterisieren
* können Stimmungen zeigen

* können Aussagen verdeutlichen

BEISPIEL : RAUM

DIE ZEIT
In welcher historischen Zeit spielt die Handlung ? Was sind die
politischen, sozialen, weltschaulichen Hintergründe ?
In welchem Verhältnis steht diese Zeit zur Gegenwart des
zeitgenösischen und heutigen Publikums ?
In welchen Abschnitt ihres Lebens stehen die Figuren?
(Todesnähe? Midlifecrisis? Erste Liebe ? )
Kommt der Jahres-bzw. Tegszeit eine Bedeutung zu ?
(Osterglocken in Goethes “Faust”, nächtlicher Spuk,...)
Stehen die Figuren unter Zeitdruck oder haben sie
Zeit ?
 

LEITFRAGEN ZUR ANALYSE DES
BÜHNENGESCHEHENS
Analyse des Handlungsverlauf
* In welchen Schritten und in welchen Tempo
geschehen die Ereignisse ?
* Wie hängen äuβere und innere Handlung
zusammen ?
* Welchen Handlungsspielraum haben die
Figuren?

Analyse der Figuren
* Welche Merkmale der Figuren werden
dargestellt bzw, hervorgehoben ? Gibt es
Veränderungen? In welchen Verhältnis stehen
direkte und indirekte Charakterisierungen ?
* Wie sind die Figuren konzipiert ? Gibt es
bedeutsame Unterschiede in der
Konzeption einzelner Figuren ?
* In welchem Verhältnis stehen die Figuren
zueinander ? Verändert sich die
Konstellation ?

Analyse des Raums
* Ist der Schauplatz eher visuell oder
verbal konzipiert ?
* Wie sind die räumlichen
Gegebenheiten für den
Handlungsverlauf wichtig ?
* Dienen Räume und Requisiten dazu,
Figuren zu charakterisieren,
Stimmungen
oder Probleme zu verdeutlichen?

Analyse der Zeitumstände
* Wirken sich historische Erignisse
und Zustände auf Figuren und
Handlung aus ?
* Welche Bedeutung haben die
Zeitpunkte des Geschehens für
die Figuren (Tages-, Jahres-,
Lebenszeit )?

DER AUFBAU DES DRAMAS
Die Anordnung
* Dramen lassen sich in zwei
unterschiedlich groβe Einheiten gliedern.
* Die Handlungsabschnitte (oder Bilder)
bilden räumlich und zeitlich eine Einheit.
* Sie beginnen und enden dort, wo der
Schauplatz wechselt und/ oder ein
Zeitsprung (sprunghafte
* Die Auftritte weisen eine einheitliche
Figurenkonstellation auf.

Der Begriff Szene wird in
verschiedener Bedeutung benuzt,
meist bezichnet er einen
einzelnen oder mehrere
Zusammengehörende Auftritte.
Gliederungsprinzip ist dabei der
Gesprächsverlauf, besonders
der Wechsel des
Gesprachsthemas.

DER KONFLIK
Im Drama lassen sich zwei Arten von
Konflikte feststellen.
Äuβere Konflikte, bei denen zwei oder mehr
Parteien um Macht, Besitz, die Gunst eines
Menschens oder Ähnliches streiten.
2. Innere Konflikte, bei denen sich eine Figur
zwischen entgegengesetzten Wünschen,
Forderungen oder Erwartungen entscheiden muss.
1.

 

DIE SPANNUNGSFÜHRUNG
Beim Spannungsaufbau lassen sich vier
Phasen unterscheiden :
1. Spannungserzeugung :
Eine Frage wird aufgeworfen.
2. Spannungssteigerung :
Das Interesse des Zuschauers bzw. Lesers an der
Beantwortung dieser Frage wird gesteigert.
4. Spannungsverzögerung :
Die Beantwortung der Frage wird hinausgeschoben.
5. Spannungslösung :
Die Frage wird beantwortet.

NACH DER LÄNGE DER SPANNUNGSBÖGEN
UNTERSCHEIDET MAN :
Finalspannung :
Die Spannung wird durch den zentralen
Konflikt (im Konfliktdrama) oder die zentrale
Frage (im analystischen Drama) erzeugt und
am Schluss des Dramas gelöst.
Detailspannung :
Der Spannungsbogen beschränkt sich nur auf
einen Teil des Dramas (ein Bild, eine Szene),
in der Frage aufgeworfen und schon bald
beantwortet wird.

Anfang und Schluss
Diese Einführung bezeichnet man als
Exposition. Die Exposition kann vor
Handlungsbeginn in einem separaten
Prolog erfolgen.
Die Aufgabe der Exposition ist es also :
1. über Schauplatz, Zeit und Situation zu
informieren,
2. die Hauptfiguren, ihre Interessen und
Beziehungen zu charakterisieren,
3. die Vorgeschichte darzustellen.

HÄUFIG ENTWICKELT SICH DER ANFANG EINES
DRAMAS IN DREI SCHRITTEN :
1. dramatischer Auftakt
Durch einen interessanten Vorgang auf der
Bühne wird zunächst die Aufmerksamkeit der
Zuschauer geweckt und Spannung erzeugt.
2. Exposition
Dieser eher ruhige, informative Teil entwickelt
sich aus der einleitenden Atrraktion
3. erregendes Moment (“point of attck”)
Dies ist der Anstoβ, z.B.eine wichtige
Entscheidung, ein plötzliches Ereignis, aus dem
sich die dramatischen Aktionen entwickeln.
Hier beginnt die eigentliche Handlung.

UM EINE DRAMENHANDLUNG ZU
BEENDEN, ERGEBEN SICH ZWEI
MÖGLICHKEITEN,
1. Offenes Dramenende
Die Konflikte sind nicht gelöst. Die
Fragen des Zuschauers werden nicht
beantwortet. Auch seine Spannung löst
sich nicht. (z.B. im absurden Theater)
2. Geschlossenes Dramenende
Bei diesem klassischen, ”normalen” Typ
sind am Ende alle Konflikte entschieden.

In der Tragödie (bzw. im
Trauerspiel) werden die
Konflikte durch den Tod
der Hauptfigur(en) bzw.
durch deren geistige
Umnachtung gelöst oder
werden doch zumindest
belanglos.

In der Komödie (bzw. im Lustpsiel)
werden die Konflikte durch
Versöhnung beseitigt. In vielen
Fällen geschieht dies durch Heirat.
Im antiken Drama war das ein Gott,
der mit einer kranählichen
Apparatur eingeflögen wurde (“deus
ex machina”). In dieser Funktionen
können aber auch plötzlich der
Landesherr oder ein reicher Onkel
auftauchen.

DIE AUSWAHL

Man muss unterscheiden zwischen
:

* der szenisch dargebotenen
Handlung, die der
Zuschauer
sieht und hört
* der nicht gezeigten
Handlung.

Die Teile der Geschichte,
die man nicht zeigen
kann oder will, müssen
aber dennoch in die
Bühnenhandlung
intergriert werden.

HIERZU STEHEN DREI TECHNIKEN
ZUR VERFÜGUNG.
Die rein akustische Vermittlung eines Geschehens, das
scheinbar hinter der Bühne stattfindet, vom Publikum
zwar gehört, aber nicht gesehen werden kann (Schreie,
Geräusche). Der Leser entnimmt vor allem im Nebentext.
 Die “Mauerschau”, bei der eine Figur am Fenster oder auf
einem erhöhnten Standpunkt steht und in einer Art
Reportage vor dem berichtet, was angeblich auβerhalb
des Bühnenraums passiert (z.B. ein Schiffbruch). Das
lässt sich auch das Telefongespräch arrangieren.
 Der “Botenbericht”, bei dem eine Figur vor dem berichtet,
was zwischendurch (z.B. zwischen zwei Akten) oder an
einem anderen Ort geschehen sit. Botenbericht sind
daher auch ein Mittel der Zeitötonomie. Die Rolle des
Boten kann in modernen Stücken vom Fernseher oder
Radio übernommen werden.


GESCHLOSSENE UND OFFENE FORM

Das Drama des geschlossenen Form
Kennzeichen dieses Typs sind :
1. Eine durchgängige Haupthandlung, bei der
alle Erignisse miteinander verknüpft
sind und auf ein Ziel hinführen.
2. Eine geringe Zeiterstreckung der
Handlung (kurze gespielte Zeit).
3. Eine Bechrankung auf wenige Schauplätze.
4. Eine geringe Zahl von Figuren, die in einem
klaren Beziehungsgeflecht stehen,
5. Ein einheitlich hoher Sprachstil aller Figuren
in allen Situationen,
6. Die überragende Bedeutung der Sprache
als Kommunikationsmittel.

Für den typischen Aufbau
eines Dramas der
geschlossenen Form hat
Gustav Freytag 1863 ein
Schema entworfen, in dem
der Handlungsaufbau als
Pyramide dargestellt wird.
 

AUFBAU DES GESCHLOSSENEN
DRAMAS NACH GUSTAV FREYTAG
Höhepunkt /Wende

steigende

fallende

Handlung

Handlung

Exposition
Katasthrophe

1.Akt
5.Akt

2.Akt

3.Akt

4.Akt

WICHTIGE FUNKTION JEDES
AKTS:
* Im ersten Akt erhält der Zuschauer die nötigen
Hintergrundinformation (Exposition).
* Im zweiten Akt wird die Handlung in Gang gebracht
(erregendes Moment), und das Geschehen entwickelt
sich in eine bestimmte Richtung.
* Im dritten Akt erreicht der Konflikt seinen Höhepunkt,
es kommt zu einer dramatischen Wende in Richtung auf
ein gutes oder schlechtes zu Ende.
* Im vierten Akt läuft die Handlung auf dieses Ende zu
Spannung entsteht durch Verzögerung.
* Im fünften Akt wird der Konflik entweder in der
Katasthrophe aufgehoben (Tragödie) oder glücklich
gelöst (Schauspiel, Komödie).
 

DAS DRAMA DER OFFENEN FORM
* Hierzu zählen zwar sehr verschiedene Dramen aus mehreren
Jahrhunderten, doch lassen sich einige gemeinsame Kennzeichen
feststellen :
* Das Geschehen ist nicht mehr einsträngig, sondern besteht aus
verschiedenen Handlungsteilen. So entsteht eine lockere,
episodische Struktur.
* Die Dramenhandlung erstreckt sich über grösere Zeiträume (oft
Jahre) und spielt an verschiedenen Orten.
* Die Zahl der Figuren ist groβ, viele Figuren treten nur in einzelnen
Szenen auf.
* Es gibt keinen einheitlichen Redestil, sondern die sozialen und
individuellen Unterschiede der Figuren zeigen sich auch ihrer
Unterschiedlichen Redeweise.
 
 
 
 

LEITFRAGEN ZUR ANALYSE DES DRAMENAUFBAUS

Zur Anordnung der Szenen
* Wie ist das Drama gegliedert ?
* Worin bestehht der zentrale Konflik,
und wie entwickelt sich die Spannung?
* Welches sind die Merkmale der
Anfangs- und Schlusssituation?

Zur Auswahl des Szenen
*

Über welchen Zeitraum erstreckt sich
das Geschehen?
* Welche Bedeutung haben die nicht
gezeigten Handlungsteile, und wie
werden sie vermittelt?

Zur Bauform
* Handelt es sich um ein
Konflikdrama oder um ein
analytisches Drama?
* Welche Merkmale der
geschlossenen oder offenen
Form sind erkennbar ?

VIELEN DANK

VIELEN

DANK