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Amine 177 Tabelle 14.1: Beispiele wichtiger Amine Name Fp. [°C] Kp. [°C] Methylamin −92 −7.5 Dimethylamin −96 7.5 Trimethylamin −117 3 Ethylenimin – 56 Ethylendiamin 8 117 Hexamethylendiamin 39 196 Anilin −6 184 N ,N-Dimethylanilin 3 194 2,6-Diaminotoluol 104 – o -Phenylendiamin 104 252 m -Phenylendiamin 63 287 p -Phenylendiamin 142 267 NH 2 H 2 N o-Phenylendiamin NH 2 H 2 N m-Phenylendiamin H 2 N NH 2 p-Phenylendiamin NH 2 Anilin N H 3 C CH 3 N,N-Dimethylanilin CH 3 NH 2 H 2 N 2,6-Diaminotoluol N H H H H H Ethylenimin CH 2 H 2 N CH 2 NH 2 Ethylendiamin CH 2 6 NH 2 H 2 N Hexamethylendiamin NH 2 CH 3 Methylamin NH CH 3 CH 3 Dimethylamin N CH 3 CH 3 CH 3 Trimethylamin Abbildung 14.2: Wichtige Vertreter für Amine Amine 178

14.4.1 Methylamine

Die drei Methylamine Methylamin, Dimethylamin und Trimethylamin sind Zwi- schenprodukte bei der Herstellung von Lösungsmitteln, Pharmazeutika und De- tergentien. Die größte Bedeutung hat das Dimethylamin als Zwischenprodukt für N ,N-Dimethylformamid.

14.4.2 Ethylenimin

Ethylenimin wird hauptsächlich zu Polyethylenimin verarbeitet, das in der Pa- pierindustrie als Verarbeitungshilfsmittel verwendet wird. Es wird aus 1,2-Dichlo- rethan durch Umsetzung mit Ammoniak hergestellt.

14.4.3 Ethylendiamin

Ethylendiamin wird aus 1,2-Dichlorethan hergestellt. Es ist ein Zwischenprodukt für Vernetzer für Kautschuk, Pharmaka und für den Komplexbildner Ethylendia- mintetraessigsäure EDTA

14.4.4 Hexamethylendiamin

Hexamethylendiamin findet neben der Verwendung als Baustein für Nylon-6,6 auch Verwendung als Komponente für Diisocyanate 3 .

14.4.5 Anilin

Anilin ist ein wichtiges Zwischenprodukt in der Chemie der Aromaten. Eine Über- sicht über die Verwendung von Anilin gibt Tabelle 14.2.

14.4.6 Diaminotoluol

Die Diaminotoluole werden im Isomerengemisch zur Herstellung von Diisocyana- ten verwendet.

14.5 HERSTELLUNG

Methoden zur Herstellung von Aminen finden sich in Tabelle 14.3. 3 Diisocyanate sind Komponenten für Polyurethane Amine 179 Tabelle 14.2: Verwendung von Anilin Produkte Anteil [] Isocyanate 60 Vulkanisationsbeschleuniger 25 Farbstoffe Hydrochinon Pharmazeutika Pestizide Total ca. 2.7 Mio t. 2003 Tabelle 14.3: Methoden zur Herstellung von Aminen Methode Alkylierung mit Ammoniak von Halogeniden Reduktion von Nitroverbindungen Addition von Ammoniak an Doppelbindungen Reduktion von Carbonsäureamiden

14.5.1 Alkylierung von Ammoniak

Ammoniak kann mit primären und sekundären Alkylhalogeniden alkyliert werden. CH 3 −Cl + NH 3 A CH 3 −NH + 3 Cl − A CH 3 −NH 2 + HCl 14.1 Dabei entsteht als Zwischenstufe ein Salz.

14.5.2 Addition von Ammoniak an Doppelbindungen

An Doppelbindungen kann Ammoniak mit Kobaltsalzen als Katalysator addiert werden. NH 3 + CH 2 =CH 2 A NH 2 −CH 2 −CH 3 14.2

14.5.3 Reduktion von Nitroverbindungen

Besonders aromatische Amine werden durch die Reduktion der entsprechenden Nitroverbindungen mit Wasserstoff oder Eisen in Gegenwart von Mineralsäuren hergestellt. Amine 180 R−NO 2 + 3H 2 A R−NH 2 + 2H 2 O 14.3 14.6 REAKTIONEN 14.6.1 Übersicht

14.6.1.1 Oxidative Carbonylierung

Die Aminogruppe kann mit Kohlenmonoxid und Alkoholen in Gegenwart von Sau- erstoff zu Urethanen umgesetzt werden. Als Katalysator wird Palladium verwen- det. R−NH 2 + CO + HO−R ′ + 1 2 O 2 A R−NH−COO−R ′ + H 2 O 14.4 Durch Thermolyse kann man das Urethan in das Isocyanat überführen, wobei man den Alkohol zurückgewinnt. Das ist die Umkehrung der Addition von Alko- holen an Isocyanate. R−NH−COO−R ′ A R−N=C=O + R ′ −OH 14.5 Bei der Synthese von Isocyanaten mit Phosgen geht im Gegensatz dazu das gesamte Chlor als Chlorwasserstoff verloren.

14.6.1.2 Phosgenierung

Durch Reaktion mit Phosgen bilden sich unter Abspaltung von Chlorwasserstoff Isocyanate. In der ersten Stufe entsteht unter Abspaltung von Chlorwasserstoff ein Carbaminsäurechlorid: R−NH 2 + COCl 2 A R−NH−COCl + HCl 14.6 Das Carbaminsäurechlorid kann durch Erhitzen weiteren Chlorwasserstoff ab- spalten, wobei sich ein Isocyanat bildet: