Der niedersächsisch – dänische Krieg 1626 – 1630 Der schwedisch – französische Krieg 1630 – 1648
KAPITEL II Der Dreiβigjährige Krieg 1618 – 1648
Die Lage im Reich und in Europa vor Beginn des Dre iβigjährigen Krieges
Die Lage in Europa hat sich um 1600 sehr zuungunsten Deutschlands gestaltet. Der wirtschaftliche Bankrott Spaniens wirkt auch auf das mit ihm eng verbundene Reich
ein, die Geldmacht der Fugger sinkt, 1637 geht das Haus in Konkurs. Dazu kommen Münzzerfall, wirtschaftlicher Rückgang Niedergang der Hanse und mehren sich
soziale Unruhen. Heftig befehden sich die Lutheraner und Calvinisten, vor allem wächst die konfessionelle Spannung zwischen der katholischen und protestantischen
Partei. 1608 schlieβen sich die evangelische Stände zur Union zusammen; ihr Führer ist der Calvinist Friedrich von der Pfalz. Die Katholiken verbinden sich 1609 unter
Maximilian von Bayern zur Liga.
1.Der böhmisch-pfälzische Krieg 1618 – 1622
1618 bricht in Böhmen ein Aufstand aus, da nach Ansicht der protestantischen Stände die ihnen im Majestätsbrief des Kaisers Rudolf II. zugesicherte
Religionsfreiheit verletzt worden ist und sie von einer weiteren Herrschaft der katholisch gebliebenen Habsburger eine Beeinträchtigung ihrer Unabhängigkeit
befürchten. Sie werfen zwei kaiserliche Statthalter aus den Fenstern des Prager Hradschin und setzen eine eigene Regierung ein. Als 1619 Ferdinand II.von
Steiermark, ein Anhänger der Gegenreformation, zum Kaiser gewählt wird, weigern sich die Böhmen ihn anzuerkennen und wählen zu ihrem König den Führer der
Union, Friedrich V von der Pfalz. Die Aufständlichen bedrängen Ferdinand im Bunde mit dem protestantischen Ständen Österreichts in seiner eigenen Wiener Hofburg.
Aber der Kaiser wird befreit, und die protestantischen Fürsten leisten ihren aufständischen Glaubensbrüdern keine Hilfe: sie schlieβen sich vielmehr zum Teil
dem Kaiser an, der auch von der Liga und Spanien unterstützt wird.